Dracula’s Schloss | Bautagebuch
Das Schloss nimmt Formen an
Traumschloss im Dornröschenschlaf…
…in ruhiger Lage und mit viel Potenzial, ideal für Handwerker!
Jedem Immobilienmakler hätten wir nach so einem Satz den Vogel gezeigt, aber dieses Projekt hatten wir uns ja selber ausgesucht, also gings langsam ans Schaffen einer Wohlfühlatmosphäre. Das sagte sich nur so einfach: Nach dem Rohbau blickten wir auf meterhohe, nackte OSB-Platten. So richtiges Vampir-Feeling wollte da nicht aufkommen. Dracula hätte sich sein Domizil ja auch nicht mit Sachen aus dem Baumarkt eingerichtet. Nicht einmal bei 20% auf alles. Bevor wir uns aber den Kopf zerbrachen, wie wir jetzt aus OSB eine alte Ziegelwand machen sollten, stießen wir schon auf das nächste Problem. Ein Schloss ohne Fenster? Das ging ja gar nicht, da mussten wir also auch ran.
Idyllischer Ausblick auf die transsylvanischen Berge
Es hätte so einfach sein können. Loch sägen, Scheibe draufkleben, fertig. Aber so denken wir nicht. Ein ordentliches Vampir-Fenster braucht einen Spitzbogen und sitzt in einer dicken Mauer. Und wer hat eigentlich die ganze Zeit von einem einzigen Fenster gesprochen? Ach komm, lass uns drei machen, soll ja gut aussehen. Na dann mal ran an die Stichsäge. Am Ende haben wir nicht nur drei Fensterrahmen ausgeschnitten, sondern neun. Jeweils drei Rahmen hintereinander ergaben dann die räumliche Tiefe, die wir wollten. Das Einzige, was jetzt noch fehlte, war die Ziegeloptik
Das war wirklich ein Klacks
Na gut, es waren dann schon ein paar Klacks mehr Mörtel, die wir brauchten. OK, es waren vielleicht ein paar richtig viele „Klackse“…. Naja, um ehrlich zu sein, ich möchte dieses Jahrzehnt nie wieder einen Sack Mörtel anfassen! Jetzt bin ich ja bekanntlich ein Erbsenzähler. Mörtel darauf und gut ist. Sicher nicht. Wo kommen wir denn da hin? Schließlich soll das wie eine Ziegelwand aussehen. Also mussten wir die Ziegelformen in den noch feuchten Mörtel einkratzen, Kanten glätten, bitte nicht vergessen. Bis man da die richtige Konsistenz, die richtige Schichtdicke und den richtigen Zeitpunkt zum einkratzen herausgefunden hatte, vergehen schon mal ein paar Stunden. Nach einiger Zeit hatten wir aber unseren Arbeitsrhythmus und den Koffein-Spiegel perfekt ausbalanciert, was uns am Ende recht zügig vorankommen ließ. Unterm Strich hat es sich aber mehr als gelohnt und war jede Kelle Mörtel wert.
Das Schloss war fertig und endlich konnte der Innenarchitekt ran. Wieder einmal war unsere to-do-Liste rappelvoll, aber die Vorfreude war diesmal sehr viel größer. Was wir uns als nächstes vorgenommen haben, um euch in Draculas Schloss zu entführen, das erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag.
Viele Grüße aus der Abenteuerwelt,
Euer Daniel