Dracula’s Schloss | Bautagebuch
Ein neuer Raum muss her!
Es war einmal ein Virus. Das, dessen Name nicht genannt werden darf. Zumindest verspüren wir kein Bedürfnis mehr, das blöde Ding beim Namen zu nennen. Etwas Gutes hat es aber dann doch bewirkt: Als die Pandemie ihr zweijähriges Jubiläum feierte, haben wir uns zu einer Entscheidung durchgerungen. Augen zu und durch! Aufgeben war keine Option und so machten wir uns an die Planungen von unserem dritten Raum. Uns war natürlich klar, dass der Bau lange dauern würde, da unsere Kassen durch die Lockdowns… na sagen wir mal… suboptimal gefüllt waren. Aber wir konnten nicht anders, Däumchen drehen ist einfach nicht unsere Art und so begann ein buntes Brainstorming nach dem andern.
Anfangs hatte noch ein ganz anderes Thema die Nase vorn. Im Wallenstein-Jahr 2022 lag der Gedanke natürlich nahe, dem alten Feldherrn seinen eigenen Escaperoom zu bauen; und so verbrachten wir schon einige Zeit damit, nach Kanonen und Musketen Ausschau zu halten, die wir in den neuen Raum integrieren wollten. Es gab nur ein klitzekleines Problem bei der Sache: Alle unsere Gäste außerhalb von Memmingen konnten mit der Thematik überhaupt nichts anfangen.
Der Name Wallenstein war den meisten zwar noch ein Begriff, aber was er in Memmingen anno 1630 wollte oder gemacht hat, das wusste fast niemand. Wir liefen mit unserem Raum Gefahr, ein extremes Nischenthema zu bedienen und viele ratlose Gesichter zu erzeugen. Also alles nochmal zurück zum Anfang. Was können wir mit einem Raum anfangen, der uns sage und schreibe 4,50 Meter Deckenhöhe und massive Ziegelwände bietet? Letztlich kam uns die Idee, als wir unseren privaten Keller entrümpelten und einen Kronleuchter aus Schmiedeeisen fanden.
„Wenn wir den an die Decke hängen, sieht das ganz aus wie ein altes Schloss“. Da wir mittlerweile immer mehr mit der Idee liebäugelten, wenigstens einen Raum im Horror-Genre bauen zu wollen, war die Wahl des Schlossherrn nur noch Formsache. Kein anderer als Dracula höchstpersönlich sollte bei uns einziehen. Das nächste Treffen mit dem ganzen Team ging bis spät in die Nacht und am Ende waren wir zwar alle todmüde, aber dafür hatten wir gefühlt ein ganzes Notizbuch mit Ideen für Rätsel, Gegenstände und Kulissenbau gefüllt.
Bevor es aber an die Umsetzung ging, mussten wir erst einmal klar Schiff machen. Der Raum glich mehr einer Rumpelkammer als einem zukünftigen Vampir-Schloss und hatte außerdem noch eine komplette Zwischendecke eingebaut. Wozu diese Decke einmal gedient hat, darüber können wir nur spekulieren, auf jeden Fall haben wir etliche seltsame Dinge gefunden. Was genau dort oben alles herumlag und wie die ersten Schritte von „Draculas Schloss“ aussahen, könnt ihr bald im nächsten Blogartikel lesen.
Viele Grüße aus der Abenteuerwelt,
Euer Daniel